Die Sonne scheint, als ich am Morgen erwache. Beste Vorraussetzungen für die heutige Tour. Das Hotel war sehr gut und das Essen fantastisch. Also kann es los gehen. Vorher mache ich noch einen kleinen Abstecher nach Scoul und kaufe ein Fahrradschloss, also 16 km und 190 HM extra. Was soll‘s? Dann geht es ins Udinatal hinauf. Der Anstieg wird immer steiler und der Schotter recht grob. Ich treffe andere Radler, die mir vom Fimbergpaß erzählen. Rad rauftragen und runtertragen, weil der Weg so schlecht ist und zwischendurch bleiben die Schuhe im Schlamm stecken. Also, irgendwie glaube ich, dass meine Entscheidung, den Radweg von Imst aus zu nehmen, die Bessere war.
Nach anstrengendem Aufstieg in toller Kulisse erreiche ich die Almhütte. Almenidyll inmitten prächtiger Bergkulisse. Nach einer kurzen Rast geht es ins Udinatal. Ab hier darf man nicht mehr fahren und muss sein Rad schieben. Der Anblick welcher sich mir dann bietet, lässt mich alle Anstrengungen vergessen. Alles was ich vom Anblick dieser Schlucht gehört habe, war eher untertrieben. Ich bin berauscht und denke mir, dass ich die Tour schaffen werde. Später überschreite ich die Grenze nach Italien und fahre ab ins Tal. Auf meinen Weg nach Mustair genieße ich die Vorzüge einer speziellen Radstraße. Leider ist der Radweg noch nicht komplett fertig und die lange Baustellenpassage ist recht anstrengend, da sie noch aus gröbstem Schotter, der gerade mal verdichtet wurde, besteht. Trotzdem, es macht mir nicht mehr viel aus, es läuft einfach weiter. Ich erreiche Mustair und kehre heute ins Hotel Chalavaina ein. Ich merke später, das hier einiges ungewöhnlich ist.