Madonna di campiglio - Riva del Garda
 
 
Es ist nicht zu fassen, heute liegt schon die letzte Etappe an. Nur noch einen kleinen Hüpfer von gut 800 HM und ich habe es wirklich geschafft. Ein Traum wird wahr. Wenn ich nur schon daran denke, kribbeln meine Glieder und sämtliche Anstrengung der vergangenen Tage sind vergessen. Von meinem Zimmer aus habe ich einen herrlichen Ausblick auf die Dolimiten. Ich sauge diese Momente in mich auf. Weil Regenschauer vorausgesagt sind, verpacke ich beim morgendlichen Rucksackpackritual natürlich alles wasserfest. Zunächst geht es in Rauschefahrt bergab. Später werden die Schotterwege zu Radwegen. Ab und zu führt die Tour über einen Trail. Bei einer Ortsdurchfahrt kommen mir immer wieder Oldtimer entgegen. Muss wohl irgendwo ein Nest sein. Das finde ich auch und einen Augenblick gehört meine Aufmerksamkeit den glänzend in Form gebrachten Oldtimern. Es tobt die ADAC Trento Klassik. Nach einigen Kilometern geht es wieder bergauf, der Passo Duron vorraus. Der letzte Pass, so denke ich. Aber er zieht sich, doch irgendwann stehe ich oben. So, jetzt nix wie hinunter und ich sehe den Gardasee, aber weit gefehlt! Erst noch eine Höhe auf 790 Meter erklimmen, aber dann .... Wieder nichts, noch einmal auf über 700 Meter hoch, es zieht sich, ich will endlich den Gardasee sehen.... es dauert und die Straße windet sich am Berg entlang... plötzlich liegt er vor mir. Das Ziel der ganzen Anstrengungen der letzten Woche, der Gardasee. Was für ein Gefühl! Ich bekomme eine Gänsehaut. Ich bin überaus glücklich. Es ist geschafft! Beschwingt nehme ich den Trail hinunter nach Riva. Ich folge dem GPS, welches mich jetzt erstmalig falsch leitet und fahre über eine Wiese. Na ja, mit ein wenig mitdenken, hätte ich den richtigen Weg nehmen können, aber kein Problem. Der Weg wird immer steiler und ist mit losem Schotter belegt. Ein Warnschild in italienischer Sprache. Was darauf stand, war ja klar. Doch in Ekstase fahre ich weiter, eine kleine Unachtsamkeit und es passiert! In Zeitlupe steige ich unfreiwillig ab. Schrecksekunde! Es blutet, aber Rad ist heil und es sind nur ein paar Schrammen. Okay, jetzt erst mal ein wenig schieben. Etwa 500 Meter später ist der Weg betoniert. Hm, war wohl die letzte Gelegenheit zum Absteigen. Dann ein Paradeblick über Riva und den See. Zeit für ein Foto. Alle Anspannung ist wie verflogen. Den Ausblick von hier muss ich ausgiebig genießen. Dann geht es weiter hinunter. Endlich, Einlauf in Riva, weiter bis zum Hafen leitet mich der Track. Dann ist er bezwungen und zeigt ENDE. Ich bin angekommen!!!! Ich setzte mich erst einmal und versuche zu verstehen, was ich da geschafft habe. Das Gefühl ist unbeschreiblich! Einfach großartig! Später sitze ich noch im Restaurant und beobachte weitere Transalper, die freudig umhertanzen, am Ziel ihrer Tour. Es ist einfach toll. Neben mir im Restaurant motzen einige Urlauber über die Bedienung.... kann mich alles nicht mehr belasten. Ich sitze hier mit einem Lächeln und einer nie gekannten Gelassenheit.....
Ich freue mich, als ich am Abend Uli und Andreas wieder sehe, die ihre Tour auch heil überstanden haben und wir genießen die Ankunft gemeinsam, bevor es am nächsten Morgen wieder heißt: Abschied nehmen, vom Abenteuer und zurück in die Heimat.
Eines steht jetzt schon fest, nächstens Jahr auf jeden Fall wieder!!!! Und ein paar Höhenmeter mehr dürfen es dann auch sein! Supertour!
825 HM    66,6 km
Trento Klassik
Trento Klassik
Trento Klassik
Der letzte Anstieg?
Kommt jetzt der Gardasee?
Noch nicht...
Und jetzt?
Immer noch nicht..
nein...
Da ist er endlich!!!
Es ist vollbracht!
Fast am Ziel...
Zieleinlauf
Geschafft
Yes, das Ende des Tracks erreicht
Bike hat gehalten, weinwandfrei, keine Pannen
Das haben wir uns verdient....
Chaos im Zug, aber in Italien kein Problem .....